Christina Klamm

Mein Alltag, bestimmt durch AD(H)S bedingte Gegebenheiten im familiären Umfeld, beruflichen Herausforderungen sowie hohen Perfektionsansprüchen an mich selbst, trieb mich Tag für Tag in eine permanente Überforderung und schließlich fast in einen Burn-out. Leider fand ich im familiären Umfeld nicht das Verständnis oder die Unterstützung für meine Situation.
Ich beschloss schließlich vertraute Muster zu verlassen und mich selbst auf den Weg zu mehr Achtsamkeit mir selbst gegenüber zu machen. Ich suchte aktiv nach Wegen zu mehr Stabilität, Gemütsruhe und Gelassenheit.

In Folge jahrelanger Überlastungen meiner Hände durch die Tätigkeit als Zahntechnikerin entstanden chronische Schmerzen. Ich hatte schul-medizinisch alles ausgereizt, kleinere Erfolge waren stets nur kurzfristiger Natur. Mein Orthopäde traf schließlich damals die Aussage, ich sei austherapiert. Zur Beseitigung meiner Schmerzen müsse ein künstliches Gelenk eingesetzt werden, was jedoch eventuelle feinmotorische Defizite mit sich bringen könne. In Folge könne es also sein, dass ich den Beruf als Zahntechnikerin nicht mehr ausüben könne. Parallel dazu trieb mich stets eine Magen-/Darmproblematik um, was mir schließlich schul-medizinisch die Diagnose „Reizdarm-Syndrom“ eröffnete. Laut der Ärzte läge keine organische Ursache vor, der Stress als berufstätige Mutter sei der Auslöser dafür.

In dieser Phase meines Lebens, in der alles im Umbruch war, entschied ich mich für die Ausbildung zur Heilpraktikerin. Ich wollte mehr Verständnis für meine körperlichen Anliegen entwickeln, um mir selbst professionell helfen zu können.
Eine gute Entscheidung :-)

Gleich zu Beginn meiner Ausbildung probierte ich stets mit Freude alles Gelernte aus und fand parallel zur Heilpraktikerausbildung spezialisierte Therapieformen. In Folge wurde ich auf die Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht aufmerksam und war begeistert. Endlich verschwanden meine Schmerzen nachhaltig. Ich bildete mich intensiv in den Bereichen Schmerztherapie und Bewegungstherapie (Engpassdehnungen) sowie im Bereich Gesundheit durch Ernährung von Roland Liebscher und Dr. Petra Bracht fort. Ich durfte lernen, wie Schmerzen entstehen, wie sehr diese mit der Ernährung und dem Lebensstil zusammenhängen. Und vor allem, wie man Schmerzen dauerhaft wieder loswerden kann.

Mein belastendes Reizdarm-Syndrom konnte ich durch meine Erfahrungen und diverse alternative Therapiemethoden gut behandeln.
Heute weiß ich, wie vielfältig die Ursachen für Magen-Darmprobleme sein können. Zur Feststellung sowie zur Behandlung der Symptome dürfen multiple Aspekte beleuchtet werden. Eine nachhaltige Besserung ist nur dann erfolgreich möglich, wenn die genaue Ursache gefunden wurde.

Zum Glück sind mir heute viele Faktoren, wie zum Beispiel Unverträglichkeiten von Lebensmitteln und Zahnmaterialien, ein Leaky-Gut-Syndrom und eine Silent-Inflamation sowie die Notwendigkeit eines gesunden Mikrobioms der Darmflora, die zu 80% der Sitz des Immunsystems ist, bekannt. Dieses ist über eine Achse direkt mit dem Gehirn verbunden. Wenn man diese Zusammenhänge betrachtet, wird klar, dass auch psychische Beschwerden ihren Ursprung im Darm haben können.

Viele Jahre hatte ich mich von der Schulmedizin nicht ernst genommen gefühlt. Deshalb liegt es mir besonders am Herzen, meinen Patientinnen und Patienten von Anfang an achtsam zu begegnen, ein offenes Ohr zu haben und in Folge aus ganzheitlicher Perspektive nachhaltig unterstützen zu können.

Durch mein bisheriges Leben und meine Suche durfte ich lernen, wie sehr alles ineinandergreift, z. B.:

AD(H)S + Ernährung + Erziehung + Entspannung = Balance
Schmerzen + Ernährung + Bewegung + Entspannung = Balance
Immunsystem + Ernährung + Lebensführung = Balance

Jeder einzelne Aspekt unseres Lebens ist wichtig, um in Balance zu bleiben. Ein gesunder Lifestyle hält Körper, Geist und Seele in Harmonie und ermöglicht die Stabilität und Lebensfreude, die wir uns alle für uns selbst und unsere Liebsten wünschen. Alles bedingt sich und hängt zusammen.